Jenny ist in der Vorweihnachtszeit etwas ruhiger als sonst, sondert sich ein wenig von den anderen ab. Ich beobachte dies ein paar Tage, schnappe sie mir und stelle fest: etwas stimmt nicht.
Also ab zum vogelkundigen Tierarzt Nr. 1. Er vermutet eine Atemwegsinfektion und ich lasse zusätzlich einen Hormonchip setzen, der das Eierlegen unterbindet. Ich spreche Schichteier an, aber er sagt, der Bauch fühle sich weich an. 130 Euro dort gelassen. Ok. Wieder nach Hause.
Am nächsten Tag rufe ich eine vogelkundige Tierärztin an der Westküste an. Ich kann am nächsten Tag gleich vorbeikommen, was für ein Glück. Ich fahre mit Jenny 1,5 Stunden an die Nordsee. Verdacht bestätigt, alles voll mit Schichteiern. Not-OP.
Nach einigen Stunden darf ich sie wieder abholen. Jenny wacht nur langsam und schwer wieder auf. Ich bete. In der Nierenschale liegen die entnommen Schichteier. Unglaublich. Daran wäre sie auf jeden Fall gestorben. 400 Euro bleiben dort.
Ich fahre mit ihr wieder 1,5 Std nach Hause. Der Heilungsprozess beginnt. Sie ist bei mir im Haus. Liegt viel auf meinem Schoß und schläft. Ich verwöhne sie mit allerlei Leckereien. Als sie fit genug ist, darf sie zu den anderen, leider wird sie ziemlich lange gemobbt und muss ihren Platz in der Gruppe erst wieder finden. Aber irgendwann hat sie auch das geschafft.
Da ihr Legedarm vollständig entfernt werden musste, benötigt sie ihr Leben lang diese Hormonchips, da sonst die produzierten Eier in ihre Bauchhöhle fallen würden und dies den sicheren Tod bedeuten würde. Ein Chip hält ca. 6 Monate (bei anderen leider eher 3-4 Monate) und kostet 120 Euro. Ich finde Jenny sehr beindruckend und tapfer. Sie ist eine wahre Kämpferin.