Karos Gartenprojekt

2022 ist mein erstes Jahr als Kleingärtnerin. Ich bin aufgeregt, voller Ideen, Hoffnung und auch Verwirrung über die vielen, vielen Möglichkeiten und Meinungen. Die Planung ist das Schwierigste für mich, weiß ich ja noch gar nicht was ich will und wie es geht. Also lese und informiere ich mich viele Stunden lang. Dann kann ich endlich arbeiten. Ich besorge 3 Kubikmeter reifen Pferdemist, noch mehr Erde und beginne Schubkarre für Schubkarre die Beete anzulegen. „No digging“ für besseres Bodenmilieu und Rettung der Kleinstlebewesen. Richtig viel Arbeit. Dann muss auch noch ein Zaun her, wegen der viel zu neugierigen Hühner!

Dann kommt endlich unser Super-Gewächshaus. Ein Prachtstück. Riesig, richtig schwer aufzubauen. Aber es klappt. Auch dort, lege ich Schubkarre für Schubkarre (es waren wohl Hunderte) an. Zeitgleich ziehe ich im Haus die ersten Pflanzen vor. Überall stehen kleine Anzuchtstöpfchen. Täglich gieße ich und spreche liebevoll mit meinen Baby-Pflanzen. das meiste keimt sogar und wächst. Glücksgefühle. Irgendwann ist es warm genug und ich kann die erste Pflanzen rausbringen. Leider wird fast alles von den Schnecken vernichtet. Ich weine.

Ok, es folgen viele Schneckenabwehrversuche (natürlich schneckenfreundlich). Letztendlich hilft nur ein kostspieliger Schneckenzaun. Also noch mal neue Pflanzen ziehen und dazu kaufen. Learning by doing. Dann aber. Die ersten Pflanzen wachsen, ich bin glücklich und platze vor Stolz. Irgendwann kann ich ERNTEN. Dann der nächste kleine Schock. Es gibt viel zu ernten. Vor allem Tomaten und Zucchini. Wohin damit. Also wieder stundenlange Recherche über Einkochen, Einwecken, Dörren und Co. Mir wurden diese Dinge leider nicht vorgelebt oder beigebracht, so dass ich mir alles mühsam selbst aneignen darf. Seine Ernte in einem fertig eingeweckten Glas vor sich zu sehen ist einfach ein wunderbares Gefühl. Egal ob zum selber naschen oder verschenken, da steckt LIEBE drin!

Zusätzlich haben wir dieses Jahr eine Bienenweide auf unserem Hügelbeet angelegt. Wir haben den Boden etwas aufbereitet, die Wildblumenmischung verteilt und es laaaaaange mit Vlies abdecken müssen, da die Hühner und auch die Wildvögel die Samen äußerst schmackhaft fanden. Aber die Mühe hat sich gelohnt. Die Blumenwiese dient sämtlichen Bienen, Hummeln, Schmertterlingen als Nahrung und ist einfach spektakulär anzuschauen.